Mit kleinem Einkommen gut zurechtkommen
Verflixt: Das Geld ist zu Ende, aber es ist immer noch so viel Monat übrig! Wie konnte das passieren? Du bist dir ganz sicher, dass du nur absolut notwendige Ausgaben getätigt hast … oder doch nicht? Im Alltag passiert es schnell, dass du deine Finanzen aus den Augen verlierst. Ein Kaffee auf die Hand hier, ein neuer Pulli dort und dann ein, zwei Getränke mehr im Club als geplant – und schon bleibt kein Geld mehr übrig, das du für einen schönen Urlaub sparen wolltest. So oldschool das auch klingt: Ein Haushaltsbuch hilft dir dabei, mit deinem Einkommen zurechtzukommen.
Super Tipp zum Geld sparen: Leg dir einen Budgetplaner an
Weißt du eigentlich, wofür du dein Geld jeden Monat ausgibst? Sicher kennst du den Betrag, der für deine Miete weggeht. Aber hast du auch im Blick, was du für Lebensmittel verbrauchst, was in dein Auto fließt und wie viel du einfach so auf den Kopf haust? Mit einem Haushaltsbuch bringst du Licht ins Dunkel: Ab jetzt notierst du dir ganz genau, was mit deinem Geld passiert. So hast du eine gute Übersicht darüber, ob in diesem Monat noch ein Kinobesuch oder ein ausgelassener Kneipenabend drin ist. Außerdem siehst du, wenn du für gewisse Sachen zu viel ausgibst und entdeckst dein Sparpotenzial.
Wie funktioniert ein Haushaltsbuch?
Das Prinzip ist einfach: In deinem Budgetplaner schreibst du dir auf, welche Einnahmen du hast und wofür du dein Geld verwendest. Natürlich musst du nicht jede Kleinigkeit einzeln aufführen – dennoch solltest du Kategorien anlegen, um einen Einblick in deine Ausgaben zu erhalten.
Haushaltsbuch führen in fünf Schritten:
Notiere dir dein festes Einkommen, bestehend aus deinem Gehalt, eventuell noch Kindergeld und Zuschüssen.
- Schreibe alle fixen Kosten auf, die sich monatlich wiederholen: zum Beispiel Miete, Handyvertrag, Abokosten für Netflix und Co. Jährliche Ausgaben wie Versicherungen teilst du durch zwölf und nimmst sie ebenfalls jeden Monat mit auf.
- Nun stehen immer noch einige Muss-Beträge aus: Essen, Putzmittel oder Benzin verursachen regelmäßige Kosten, die sich trotzdem von Monat zu Monat leicht unterscheiden. Doch nur, wenn diese bezahlt sind, hast du noch Geld für ein wenig Luxus übrig.
- Sind alle lebenswichtigen Kosten von deinem Einkommen abgezogen, siehst du, wie viel Geld du zur freien Verfügung hast. Sinnvoll ist es, wenn du deine Ausgaben in verschiedene Kategorien unterteilst – beispielsweise in Lebenshaltungskosten und Freizeit. Hast du den Verdacht, dass deine Ausgaben in bestimmten Bereichen dein Budget sprengen? Dann notiere diese extra! So erkennst du auf einen Blick, wie viel du für Kleidung ausgibst oder beim Feiern lässt.
- Idealerweise legst du auch etwas Geld zur Seite: Spare für einen Herzenswunsch oder investiere, zum Beispiel über einen ETF-Sparplan. Informiere dich dazu bei deiner Bank. Rechne auch noch einen Puffer für unerwartete Ausgaben ein. Dann ist auch noch Geld da, wenn du der besten Freundin ein Geburtstagsgeschenk kaufen willst oder deine Winterjacke überraschend kaputt geht .
Dein Einkommen ist schon nach den Fixkosten aufgebraucht? Überlege, ob du hier sinnvoll kürzen kannst: Bist du überhaupt noch aktives Mitglied im Fitnessstudio? Müssen es wirklich drei Streaming-Dienste sein und reicht dir bei manchen Programmen nicht auch die kostenlose Basis- statt der Premiumversion? Wenn das Geld immer knapp ist, egal wie sehr du sparst, bist du vielleicht ein guter Kandidat für einen Zuschuss: Unter bestimmten Umständen stehen dir die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) oder BAföG zu. Du könntest auch einen Ferien- oder Nebenjob annehmen und so dein Budget aufstocken.
Haushaltsbuch per App oder handschriftlich?
Wie du dein Haushaltsbuch anlegst, ist reine Geschmackssache: Es gibt viele kostenlose und kostenpflichtige Apps, du kannst ein Excel-Haushaltsbuch gestalten oder dein Geld klassisch handschriftlich verwalten. Im Internet findest du Haushaltsbuch-Vorlagen zum Abschreiben. Oder du kaufst dir einen fertigen Planer. Wichtig ist vor allem eins: dass du absolut ehrlich bist und wirklich alles einträgst. Entweder du machst es digital direkt nach der Zahlung oder du sammelst die Belege und setzt dich jeden Abend oder einmal pro Woche hin und schreibst alles auf. So entsteht mit der Zeit ein umfassendes Bild und du weißt endlich, wo sich Kostenfallen versteckt halten. Jetzt kannst du handeln: Sind deine Ausgaben in bestimmten Bereichen übermäßig hoch, dann trete hier etwas kürzer. Mit der Zeit entwickelst du so ein gutes Gefühl dafür, was du dir tatsächlich leisten kannst und worauf du besser verzichtest.
Spar-Trend Cash Stuffing
Du notierst dir fleißig deine Ausgaben, aber dennoch landest du jeden Monat im Minus? Vielen Menschen fehlt das Gefühl für Geld – sie sehen nur bedeutungslose Zahlen. In Zeiten, in denen wir hauptsächlich per Lastschrift oder Karte bezahlen, wird dies sogar noch verstärkt. So stellte die private Wirtschaftshochschule Samuel Curtis Johnson Graduate School of Management in einer Studie fest: Menschen, die mit Karte zahlen, treffen ungesündere Kaufentscheidungen als Barzahler. Diesem Phänomen tritt ein neuer Trend entgegen, der sich via TikTok verbreitet: Im Cash Stuffing legst du dein Budget mit Bargeld fest.
So geht Cash Stuffing:
Was geht alles automatisch von deinem Konto weg? Dieses Geld bleibt, wo es ist. Den Rest deines monatlichen Einkommens hebst du ab. Wichtig: Beim Cash Stuffing leerst du niemals dein gesamtes Konto. Ein gewisser Notgroschen sollte immer bestehen bleiben, damit dein Kontostand nicht unerwartet ins Minus rutscht.
- Jetzt legst du dir einen Ordner mit verschiedenen Umschlägen an. Beschrifte sie: Lebenshaltungskosten, Freizeit, Puffer, etc.
- Wie viel brauchst du für Lebensmittel und andere wichtige Sachen? Zähl das Geld ab und steck es in den ersten Umschlag. Nun bezahlst du alle entsprechenden Einkäufe nur noch aus diesem heraus. Kalkuliere aber nicht zu knapp. Du sollst nicht am Ende des Monats hungern müssen. Sinnvoll ist, wenn du bereits einige Monate ein Haushaltsbuch geführt hast und weißt, wie viel du durchschnittlich im Monat brauchst.
- Vom Rest ziehst du etwas für den Puffer-Umschlag ab, alles andere wandert in den Umschlag „Freizeit“.
- Was am Monatsende übrig ist, sammelst du separat. Hast du eine größere Summe zusammen, kommt das Geld auf ein Sparkonto oder wird in Wertpapiere angelegt.