Von Schülerpraktikum bis Praxissemester – das solltest du wissen
Hast du schon eine Idee, was du nach der Schule machen möchtest? Vielleicht eine Ausbildung als Automechanikerin oder Erzieher? Aber weißt du auch, ob das der richtige Beruf für dich ist? Vielleicht bist du bereits in der Bewerbungsphase und manche Arbeitgeber erwarten schon Berufserfahrung von dir. Wie du die bekommst? Mit einem Praktikum! So testest du, ob dir dein Berufswunsch wirklich liegt, und du sammelst obendrein noch erste Fachkenntnisse. Erfahre, welche Möglichkeiten du hast und wie du dich darauf vorbereitest.
Wahrscheinlich musst du in deinem Leben ein oder auch mehrere Pflichtpraktika absolvieren. Die meisten Jugendlichen machen ein Schülerpraktikum, oft in der achten oder neunten Klasse. Vielleicht musst du aber auch ein Praktikum nachweisen, bevor du dich für eine schulische Ausbildung oder ein Studium bewirbst. Viele Studiengänge beinhalten außerdem ein Pflichtpraktikum, beispielsweise als Praxissemester.
Auch ein freiwilliges Praktikum ist eine gute Idee. Du kannst es für einige Wochen in den Schulferien oder während der vorlesungsfreien Zeit durchführen, die Zeit vor dem Studium nutzen oder ein Urlaubssemester dafür einlegen. Manche Studienabgänger machen auch einige Monate Praktika, bevor sie ihren ersten richtigen Job ergattern. Es gibt keine festgeschriebenen Zeiten, wie lange ein freiwilliges Praktikum dauern sollte. Aber einige Wochen sollten es schon sein, damit du auch wirklich etwas lernst. Viele Praktika dauern bis zu einem halben Jahr. Bedenke: Für kurze Praktika bekommst du meistens kein Geld. Wenn du aber länger als drei Monate im Betrieb bist, steht dir der gesetzliche Mindestlohn zu.
Die Vorbereitung: Praktikumsplatz finden
Schau dich in deiner Umgebung nach Praktikumsstellen um – und zwar möglichst frühzeitig. Gerade beliebte Plätze bei angesehenen Unternehmen sind schnell vergeben. Es ist daher üblich, einige Monate im Voraus anzufragen. Viele Schüler und Schülerinnen bewerben sich initiativ bei Firmen, die sie interessieren. Das heißt, du schickst deine Bewerbung ein, ohne dass eine spezielle Stelle ausgeschrieben ist. Vielleicht kennst du auch eine Person ,die dort arbeitet und dir die Tür öffnen kann? Große Unternehmen stellen oft eigene Ausschreibungen für Praktikumsplätze online – zum Beispiel in unserer Jobbörse.
Auch eine Möglichkeit: Du möchtest fremde Länder bereisen und gleichzeitig etwas lernen? Wenn du ein bisschen Zeit mitbringst, kannst du ein Auslandspraktikum absolvieren. Praktikumsstellen findest du über spezielle Börsen, du kannst aber auch an deiner Uni nachfragen oder dich direkt bei internationalen Unternehmen bewerben. Wichtig dabei: Bei einem Praktikum auf Englisch oder einer anderen Fremdsprache musst du eventuell nachweisen, dass du die Sprache gut genug beherrschst.
Wie läuft ein Praktikum ab?
Als Praktikant oder Praktikantin sollst du motiviert im Unternehmen mitarbeiten. Du fängst also morgens pünktlich an und bist in der Regel etwa 40 Stunden pro Woche im Betrieb. Meistens gibt es eine Person, die für dich verantwortlich ist, dich mit Arbeit versorgt und dir Rückmeldung gibt. Schließlich willst du in deiner Praktikumszeit etwas lernen – wenn du nur Kaffee kochst, dann läuft etwas falsch. Falls du dich unter- oder überfordert fühlst, sprich deine Vorgesetzten an. Als Arbeitskraft hast du natürlich auch Pflichten: Gib dir Mühe und halte dich an die Betriebsregeln. Wenn du zum Beispiel mit Kundendaten arbeitest, darfst du mit niemandem darüber reden. Absolvierst du dein Praktikum in einem Beruf mit schweren Maschinen, achte auf die Unfallverhütungsvorschriften. Diese werden deine Vorgesetzten zum Praktikumsbeginn mit dir besprechen.
Was ist nach dem Praktikum zu tun?
Hast du ein Schülerpraktikum gemacht, musst du wahrscheinlich einen Praktikumsbericht für die Schule schreiben. Darin stehen Infos über das Unternehmen, deine Arbeit im Tages- oder Wochenablauf und dein Fazit: Welche Erfahrungen hast du gemacht? Was hast du gelernt?
Am Ende eines längeren Praktikums solltest du ein Zeugnis erhalten. Das hängst du bei deinen nächsten Bewerbungen an. Vielleicht kannst du dir sogar vorstellen, nach deinem Abschluss beim praktikumsgebenden Betrieb zu bleiben: Sprich deine Vorgesetzten an und frag, welche Möglichkeiten es für dich gibt.
Am Ende jedes Praktikums solltest du dir ein paar Fragen stellen:
- Wurden deine Erwartungen erfüllt?
- War die Arbeit so, wie du sie dir vorgestellt hast?
- Hast du Lust, langfristig in diesem Beruf zu arbeiten?
- Und wenn nein, woran lag es? Am Betrieb oder an den Aufgaben?
- Weißt du jetzt, in welche Richtung du weitergehen willst?
Wir begleiten dich bei der Berufsorientierung
Wir drücken dir die Daumen, dass du nach deinem Praktikum genau weißt, wohin dich dein Weg führt. Aber es kann auch gut sein, dass sich der vermeintliche Traumjob als Niete herausstellt. Ist nicht schlimm: Es gibt viele andere Berufe, die dir mehr liegen. Mach doch unseren Jobtest und lass dich inspirieren. Du brauchst noch mehr Zeit? Ein Orientierungsjahr nach der Schule öffnet dir oft ganz neue Perspektiven. Du könntest zum Beispiel einen Freiwilligendienst absolvieren oder erst mal um die Welt reisen. Egal, wie es bei dir weitergeht: Deine AOK ist immer an deiner Seite!