Viele Wege führen zum Ziel – wer kann wo studieren?
Klassisch studieren kannst du an Fachhochschulen (FH) und an Universitäten. Beide bieten Bachelor- und darauf aufbauende Masterstudiengänge an. Den Bachelor erwirbst du meist in drei Jahren, danach kannst du nochmal ein zweijähriges Master-Studium dranhängen.
Mit einem Abitur (allgemeine Hochschulreife) kannst du dich überall bewerben, mit einem Fachabitur nur an Fachhochschulen. Ein Sonderfall ist die fachgebundene Hochschulreife, die du meist an Berufsfachschulen, Berufskollegs oder beruflichen Gymnasien erwirbst. Damit kannst du auf alle Fachhochschulen gehen und für bestimmte Fächer auch an die Uni. Welche Fächer das sind, steht auf deinem Schulzeugnis.
Studieren ohne Abi – andere Wege an die Uni
Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du auch ohne Abitur oder Fachabi studieren. Dafür musst du erstmal eine Ausbildung machen, etwas Berufserfahrung sammeln und dich weiterbilden. Wenn du deinen Meister, Techniker oder Fachwirt gemacht hast, bekommst du automatisch die allgemeine Hochschulreife. Manchmal reichen auch einige Jahre Berufserfahrung aus, um ein Studium dranzuhängen. Hier muss das Studienfach jedoch zu deinem bisherigen Beruf passen. Und meistens musst du noch eine Zulassungsprüfung, ein Eignungsgespräch oder ein Probestudium absolvieren. Die Regeln werden jeweils von den Unis und Fachhochschulen festgelegt, die den Studiengang anbieten.
Uni und FH – wo ist der Unterschied?
Generell lässt sich sagen: Universitäten legen mehr Wert auf Theorie und Forschung, Fachhochschulen sind praxisorientierter. Universitäten setzen mehr auf Eigenverantwortung, Fachhochschulen sind etwas verschulter mit klar vorgegebenen Studienplänen und Anwesenheitspflicht. Seit einigen Jahren verschwimmt diese Grenze jedoch: Gerade die naturwissenschaftlichen Studiengänge sind auch an der Uni oft verschult und stark berufsorientiert. An den meisten Fachhochschulen wird praxisnah geforscht. Mittlerweile kannst du mit einem FH-Master sogar manchmal promovieren, also einen Doktortitel erwerben. Dennoch unterscheidet sich das Lehr- und Lernklima auf dem Campus oft deutlich.
Unser Tipp: Unis und FH bieten meist Tage der offenen Tür für Interessierte an. Wenn du dir noch nicht sicher bist, schnuppere einfach mal die Atmosphäre an einer Uni und an einer Fachhochschule. So kannst du schauen, wo du dich wohler fühlst.
Der Numerus Clausus – lasst mich rein!
Für einen Studienplatz bewirbst du dich direkt bei der entsprechenden Uni oder FH. Bei begehrten Studiengängen werden die Bewerbungen nach (Fach-)Abiturnoten sortiert, dem sogenannten Numerus clausus (NC). Je nach Nachfrage ändert sich dieser jedes Jahr. Du kannst aber meist den NC der letzten Jahre auf den Uni-Websites nachschauen und deine Chancen einschätzen. Oft ist er in beliebten Städten wie Berlin, München oder Hamburg strenger als in kleinen Städten, gerade in Ostdeutschland.